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Jugendzeit

Maria wird 1585 als erstes von sechs Kindern der Familie Ward (alter Landadel) bei York in England geboren. Hier in Yorkshire verbringt sie ihre Kindheit in einer Zeit grausamer Katholikenverfolgung. Begeistert lauscht sie den Klostergeschichten einer alten Magd. Jetzt erwacht in ihr der Wunsch in ein Kloster einzutreten. Weil dies in England nicht möglich ist, geht sie nach Saint-Omer (Belgien) in ein Klarissenkloster.

 

Mädchenschulen

Im Alter von 25 Jahren gründet sie von ihrem eigenen Vermögen ihr erstes Kloster. Die Hauptaufgabe ist die Unterweisung der weiblichen Jugend. Die neue Form des Ordens – Frauen ohne Klausur – erregt Ärgernis, weil sich die Angehörigen wie Ordensschwestern verhalten, sich aber gleichzeitig frei in der Stadt bewegen. Nach dem Wunsch Maria Wards soll das Kloster unter Umgehung der örtlichen Kirche unmittelbar dem Papst unterstellt werden. Dieser stellt die Bestätigung auch in Aussicht. Daraufhin gründet Maria weitere Klöster. Doch das Institut kommt, angefeindet von den Jesuiten, mehr und mehr in Schwierigkeiten.


Keine Anerkennung durch den Papst

Einen Ausweg sieht Maria nur noch in einer Reise ins 1500 km entfernte Rom. Die Reisegesellschaft hat zwei Pferde bei sich. Eines für das Gepäck und eines für den jeweils am stärksten ermüdeten Pilger. Etwa 30 km legen sie täglich zurück, bis sie endlich ankommen.
Aber ohne Erfolg. Der Papst verweigert die Anerkennung. Trotzdem gründet Maria auch in Rom und in Neapel Mädchenschulen. Aber die Probleme in Italien werden immer größer. Weil die Schwestern im Interesse der Seelsorge die Klausur verweigern, müssen sie Rom verlassen. Maria geht nach München und eröffnet dort, unterstützt durch den Kurfürsten, eine Schule. Sie wird 1627 in zwei Abteilungen in Betrieb genommen. Zum einen die einfache Tagesschule mit den Elementarfächern und zum anderen der Unterricht in Fremdsprachen, Musik und feiner Handarbeit.
Eine Schule in Wien folgt. Sie ist mit 465 Schülerinnen gut besucht. Auch in Preßburg und Prag wird der Unterricht aufgenommen. Mächtige Feinde diffamieren Maria Ward beim Papst, der daraufhin die Aufhebung der Niederlassungen beschließt. Maria reist abermals nach Rom. Krank und am Ende ihrer Kräfte kommt sie an. Obwohl sie darlegt, dass ihre Gründungen den kirchlichen Gesetzen nicht widersprechen, hat sie keinen Erfolg.

 

Maria Ward gibt nicht auf

1631 wird Maria Ward in München eingesperrt. Grund: Ungehorsam und Rebellion gegen die Heilige Kirche. Um mit ihren Gefährtinnen in Verbindung zu bleiben, schreibt sie mit Zitronensaft auf Einwickelpapier und empfängt auf diese Weise auch die Antworten. Die Schrift wird lesbar, wenn man das Papier ans Feuer hält. Maria erkrankt lebensgefährlich und erhält die Sterbesakramente. Doch wider Erwarten erholt sie sich und wird auf Anweisung Roms frei gelassen.
In einer dritten Romreise wendet sie sich abermals an den Papst, aber vergebens. Sämtliche Klöster werden aufgehoben.
Am 30. Januar 1645 stirbt Maria Ward. Fünf Gefährtinnen stehen an ihrem Sterbebett. Sie tragen Maria Wards Werk in die Zukunft. Um 1690 gibt es Englische Fräulein in München, Augsburg, Burghausen und in York.